Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) entwarf das Steuerinformationsabkommen (englisch: Tax Information Exchange Agreement, TIEA), um es sogenannten Hochsteuerländern zu ermöglichen, bei ausländischen Banken Informationen über Kunden anzufordern, die im Verdacht stehen, ihre finanziellen Mittel aus dem nationalen Bankensystem fernzuhalten. Viele Leute befürchten ein mögliches Steuerinformationsabkommen zwischen dem Staat, in dem sie ihrem Wohnsitz haben, und dem Offshore-Land, in dem sie ein Bankkonto besitzen; aus diesem Grund finden Sie hier mehr zu den Steuerinformationsabkommen (TIEA).
Als erstes ist es wichtig zu wissen, dass der Staat, der den TIEA-Antrag stellt, zwingen Beweise bringen muss, die eine Verbindung zwischen einem Offshore-Konto und einer Person, die ihren Steuerwohnsitz im antragstellenden Staat hat. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass der Staat beweisen muss, dass das Offshore-Konto mit den Onshore-Konto des Steueransässigen in Verbindung steht, zum Beispiel durch Überweisungen, häufige Nutzung der Debitkarte, Firmenunterlagen, Bankformulare, Zugriff auf Onlinebanking-Seiten einer Offshore-Bank, usw.
Namenlose Debitkarten sind viel schwerer nachzuverfolgen, vor allem wenn diese aus Steueroasen stammen und als Geschenkkarten verschlüsselt sind. Ebenso ist es wichtig, Offshore-Karten nicht regelmäßig in den gleichen Geschäften und Shops zu verwenden, bzw. nicht regelmäßig bei den gleichen Geldautomaten Geld abzuheben; dies könnte nämlich darauf hinweisen, dass der Karteninhaber kein ausländischer Besucher, sondern Steueransässiger ist. Wenn ein Verhaltensmuster festgestellt wird, kann dies als Grundlage für einen TIEA-Antrag dienen, da Geldautomaten auch aufzeichnen, wo die verwendete Karte ausgestellt wurde.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass ein TIEA-Antrag nicht kostenlos ist; der antragstellende Staat muss die Kosten tragen. Aus diesen Grund werden Staaten darauf achten, welche und wie viele Personen geprüft werden. Laut Tax Justice Network ist diese Zahlungspflicht der Hauptgrund für die vergleichsweise geringe Anzahl von Anträgen. Die Anzahl der TIEA-Anträge liegt typischerweise unter 100 pro Jahr, sogar in den beliebten Steueroasen.
In letzter Zeit haben wichtige Veränderungen stattgefunden, die vor allem solche Informationsanträge beeinflussen, die auf schwachen Beweislagen beruhen: die sprichwörtlichen „Fishing Expeditions“. Der Hauptunterschied liegt darin, dass zur Zeit der antragsempfangende Staat Beweise liefern muss, unabhängig davon, ob diese steuerverwandt sind oder nicht. Selbstverständlich muss der empfangende Staat seine eigenen Regeln und Vorschriften einhalten und darf daher feststellen, dass angesichts der unzureichenden Grundlage keine Informationen zur Verfügung gestellt werden können.
Vertraulichkeit, Vorbereitung und Diskretion sind wesentliche Faktoren, um eine TIEA-Antrag zu vermeiden.
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